Deutscher Gewerkschaftsbund

PM - 25.03.2011

Pressemitteilung

Britta Rudolph
Gleichstellungsbeauftragte Stadt Husum
Perke Heldt
DGB-Frauen
Gabriele Sieberg
Frau & Beruf

Pressemitteilung

Gleiche Bezahlung für gleichwertige Arbeit
Frauen verdienen immer noch 23 % weniger als Männer
Bis zum 25. März müssen Deutschlands Frauen dieses Jahr arbeiten, um auf das durchschnittliche Vorjahresgehalt der Männer zu kommen. 23% verdienen Frauen in Deutschland weniger als Männer.
Auf große Resonanz stieß deshalb die Wochenmarktaktion der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Husum, der DGB-Frauen und der Beratungsstelle Frau & Beruf zum sogenannten "Equal Pay Day". Viele HusumerInnen berichteten aus eigner Erfahrung, dass sich die geringere Entlohnung auch auf ihre Rente auswirke: "Ich bin zum Chef gegangen und habe eine Höhergruppierung verlangt, die hat er mir auch gewährt, aber trotzdem komme ich mit meiner Rente jetzt gerade über die Runden".

Die Sachverständigenkommission kommt in einem Gutachten für den Ersten Gleichstellungsbericht der Bundesregierung zu dem Ergebnis, dass die Differenz bei den Löhnen nur zum Teil durch unterschiedliche Qualifikation, Erwerbserfahrung oder Branchenzugehörigkeit zu erklären ist. "Nach wie vor umfasst die Lohnlücke auch einen Anteil an Diskriminierung", heißt es dort.

Besonders kritisch sehen die Experten die politisch geförderten Minijobs, die in der Mehrzahl von Frauen ausgeübt werden. In Nordfriesland sind 11.284 Menschen ausschließlich in Minijobs beschäftigt, davon 7.621 Frauen. Kurzfristig erscheinen die Minijobs vorteilhaft, über den Ehemann gilt die Krankenversicherung sowie Steuervorteile aus dem Ehegattensplitting. Auf die Dauer führen Minijobs jedoch in eine Sackgasse: Der Wechsel in eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung ist schwierig, eine eigenständige Existenzsicherung unmöglich, eine aus-kömmliche Rente kann nicht aufgebaut werden. Über 85% der Minijob-berInnen erhielten nur Niedriglöhne. Die Sachverständigenkommission kommt deshalb zu dem Ergebnis, alle Erwerbsverhältnisse sozialversicherungspflichtig zu machen. "Dieser Forderung können wir uns nur anschließen", sagen Britta Rudolph, Gleichstellungsbeauftragte, Perke Heldt vom DGB und Gabriele Sieberg von Frau & Beruf, "dann kommen wir auch der gleichen Bezahlung für gleichwertige Tätigkeiten ein Stück näher."

Entgeltunterschiede haben vielfältige Ursachen, eine davon ist traditionelles Rollenverhalten, das nicht nur die Aufgabenverteilung in der Fa-milie beeinflusst, sondern auch die Berufswahl und das Erwerbsverhalten von Frauen und Männern. Frauen unterbrechen ihre Erwerbsarbeit häufiger familienbedingt, arbeiten vielfach in Teilzeit und sind nur selten in Führungspositionen zu finden. Das führt zu Einbußen bei Gehalt und Karriere und nicht selten auch zu einer geringeren Rente. Das derzeitige Steuer- und Sozialversicherungsrecht unterstützt diese Entwicklung.

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da fehlt doch was...

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Britta Rudolph, Gleichstellungsbeauftragt Husum, Gabriele Sieberg,
Frau & Beruf, Perke Heldt DGB-Frauen auf dem Wochenmarkt in Husum


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